ARCHITEKTUR | Projektwettbewerb Neubau Forensikstation Wil, 3. Rang
PROJEKT 9/36 ÜBERSICHT

Wie entwirft man ein Gebäude für straffällige, psychisch kranke Personen, das trotz hohen Sicherheitsanforderungen nicht wie ein Gefängnis aussieht?
Im Rahmen des Architekturwettbewerbes für eine neue Forensikstation auf dem Klinikareal der Psychiatrie St. Gallen Nord reichte FELIX PARTNER ein Projekt ein, das sich am Klosterplan anlehnt. Rückgrat der Anlage bilden die Elemente Mauer, Zelle, Kreuzgang, Hof und Garten. Die Wohnbereiche und Patientenzimmer sind in einer Art Kreuzgang um den Spazierhof angeordnet, dem zentralen Ort der Gemeinschaft. Die gesamte Anlage wird von einer begrünten «Klostermauer» von der Aussenwelt abgeschlossen. Zwischen Mauer und Gebäude sind Gärten angelegt, dich nicht betretbar sind, sondern als konfliktfreier Aussenraum vor den Patientenzimmern dienen. Naturnah gestaltet sollen sie, wie die gesamte Station, beruhigend und therapeutisch wirken.

Auszug aus dem Bericht des Preisgerichts:

«Das Projekt KREUZGANG legt den Fokus auf den Aspekt des Aussenraumes als gestalterisches Leitmotiv. Für eine Integration in die Parklandschaft der Psychiatrischen Klinik Wil wird der Entwurfsvorschlag aus dem bestehenden Landschaftskonzept heraus entwickelt. Zugleich wird dem Anliegen, dass die Anlage im Aussenraum trotz der hohen Sicherheitsanforderungen so wenig wie möglich als ein Gefängnis in Erscheinung treten solle, auf überraschend simple Weise Rechnung getragen: Das Element des Ordnungszaunes zum Anlass nehmend, wird die technische Abstandssicherung mit einer 2.5 m hohen und 1 m breiten Buchenhecke begleitet und als landschaftliches Element formuliert. Den Ordnungszaun aufgrund seiner Transparenz in seiner Wirkung nicht zu unterschätzen, sondern im Gegenteil gemäss dem Prinzip der Einfriedung als räumlich wirksames landschaftliches Element zu formulieren und daraus ein gestalterisches Leitmotiv für die innere und äussere Erscheinung abzuleiten, ist eine überzeugende Idee.»

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